Das Nordportal der Marienkirche zu Stralsund wird von einer Tür verschlossen, die als die älteste Außentür in Stralsund gilt. Über dieser Tür trohnten seit Jahrhunderten die Figuren von Petrus, Paulus und Maria mit dem Kinde. Die Originale aus Eiche sind knapp 600 Jahre alt und durch Wettereinflüsse inzwischen so stark geschädigt, dass sie abgenommen werden mussten. Sie sind im Inneren des Langschiffes an der Nordseite ausgestellt. Die Nischen im Portal sind heute noch vorhanden und sollen nun wieder mit Figuren bestückt werden. Diese Figuren werden Nachbauten der Originale sein.
Im Verlauf des Jahres 2024 sollen die Replikate hergestellt werden und an ihrem ursprünglichen Platz über dem Nordportal angebaut werden. Hierzu sind verschiedene Teilprojekte durchzuführen:
- Machbarkeitsgutachten 3D Druck
- Digitalisierung der Figuren
- Probedrucke
- Anfertigung der Replikate mittels 3D Druck
- Farbfassung
- Montage vor Ort
- Indienststellung am 16.4.2024
Unmittelbar vor dem Nordportal steht seit 1967 ein aus rotem Granit gefertigter Obelisk auf einem Podest mitten in einer 1947 angelegten Kriegsgräberstätte in der 76 Personen, zumeist Soldaten der Roten Armee, die zum Kriegsende in oder in der Nähe der Stadt gefallen waren, begraben wurden. Die Wahl dieses Ortes ist sicher nicht zufällig erfolgt, steht doch der Granitklotz, der in der Denkmalliste der Hansestadt Stralsund als Nummer 607 der Baudenkmale eingetragen ist, wie ein Pfahl vor dem Eingang. Jahrzehntelang konnte daher die für die Kirche so wichtige Tür nicht benutzt werden. Es ist umstritten, ob der Obelisk als Zeitzeuge an der Stelle stehen bleiben soll, oder ob er vielleicht ein paar Meter versetzt werden kann. Manche Stimmen würden diesen Teil der Geschichte gerne ganz „entsorgen“.
Die Herbert-Ewe-Stiftung versucht mit Partnern, die ursprüngliche Optik des Norportals mit den Figuren wiederherzustellen. Ob es Veränderungen am Obelisken geben kann und wird, wenn der Neue Markt in den kommenden Jahren komplett umgestaltet wird, steht auf einem anderen Blatt.