Ein gutes Werk ist vollbracht! Die Figuren sind hergestellt und sollen am 16.6.24 in den vorhandenen Nischen des Nordportals der St. Marien Kirche aufgestellt werden.
Damit wird eine Lücke im Stadtbild geschlossen, die seit mehr als einhundert Jahren klafft. Im Zuge des Ersten Weltkriegs wurden die Figuren aus Sicherheitsgründen und schon erheblicher Schäden abgebaut und sind seitdem im Kircheninneren aufgestellt. Wegen der Wettereinflüsse und ihres hohen Alters kommt ein Wiederanbau der Originale leider nicht in Frage. Daher wurden mit Hilfe von 3D Drucktechnik originalgetreue Replikate angefertigt. Diese erhielten anschließend eine restauratorische Farbfassung die auf historischen Befunden beruht, die vor ca. 15 Jahren angefertigt wurden. Dabei kam zu Tage, dass im Laufe der Jahrhunderte mindestens dreizehn verschiedene Farbfassungen der Figuren erstellt wurden. Die wesentlichste Änderung ist bei Maria zu sehen, die in der spätgotischen Entstehungszeit um 1430 deutlich mehr Gold trug als heute zu sehen ist.
Aus der Zeit um 1900 stammt eine der wenigen historischen Aufnahmen des Nordportals. Gut zu sehen ist, dass Petrus und Paulus „vertauscht“ sind. Es finden sich in der Literatur und in heute erhaltenen Darstellungen keine Anordnungen dieser Art. Ob die Vertauschung Folge eines Versehens war, oder baulich durch die leicht unterschiedliche Größe der Nischen bedingt wurde, bleibt vorerst im Dunkeln.
Wir freuen uns jedenfalls sehr, dass es gelungen ist, dieses Projekt zu vollenden. Wir hoffen, dass die Vervollständigung des Nordportals (das auch Paradiesportal genannt wird) seine verbindene Wirkung zur Stadt voll ausspielen kann, auch wenn seit 1967 ein roter Granitobelisk die Sicht teilweise versperrt.