Altstadt-Stiftung beschlossen

Mit eindeutiger Mehrheit beschlossen die Mitglieder des Bürgerkomitees „Rettet die Altstadt Stralsund“ am Wochenende die Gründung einer eigenen Stiftung. Sie soll nach dem Gründungspräsidenten des Vereins, Herbert Ewe, benannt werden. Die Zinserträge sollen die Arbeit auf lange Sicht sichern. Man hofft nun auf zahlreiche Zustifter, um das Stammkapital binnen 3 Jahren mindestens zu verdoppeln, so das Ziel des Vorstandes.


Während der Jahreshauptversammlung am Samstag kam es zu einer Aussprache über das Vorhaben, bei dem Für und Wider deutlich benannt wurden. Kritische Mitglieder machten keinen Hehl daraus, dass sie an den Erfolg einer solchen Stiftung nicht recht glauben wollen, besonders was die Gewinnung weiterer Mittel betrifft.
Vielmehr plädierten Sie dafür, die Vereinsgelder hier und jetzt dem Erhalt der zahlreichen sanierungsbedürftigen Baudenkmale in der Altstadt zukommen zu lassen.


Hauptargument der Befürworter war indes, dass das Bürgerkomitee seine Chancen vergrößert, Mittel für die Altstadtsanierung einzuwerben. Nicht nur zahlreiche ältere Menschen würden ihren Nachlass gern gemeinnütziger Initiativen übertragen. Auch
in der Unternehmerschaft bestehe prinzipiell Bereitschaft, sich an Stiftungen zu beteiligen, bestätigte Andreas Seyfert, Vizepräsident der IHK Rostock, der als Gast an der Versammlung teilnahm.

Außerdem könne man in einigen Jahren noch einmal nachrechnen, ob die Stiftung ein Erfolg gewesen sei. Wenn nicht, könne der Verein
sie wieder aufgeben und das Geld in seine zahlreichen Förderprojekte investieren.


Unter dem Motto „Probieren wir es“ stimmten fast 90 Prozent der Vereinsmitglieder für die Altstadt-Stiftung. Ferner wurde bei den Vorstandswahlen Vorsitzender Prof. Rupert Eilsberger für drei weitere Jahre im Amt bestätigt. Allerdings ließ der 71-Jährige keinen Zweifel daran, dass dies seine letzte Amtsperiode ist. Ebenfalls weiter
im Vorstand arbeiten Dr. Dieter Bartels, Wolfgang Viernow, Dr. Ingrid Kluge und Andreas Wierth als Schatzmeister. Neu hinzugekommen ist einzig Dr. Hagen Schlichting.


Im zurückliegenden Jahr unterstützte das Bürgerkomitee acht private Bauherren mit Summen zwischen 500 und 3000 Euro, etwa bei der Restaurierung historischer Haustüren und Wandmalereien. Größere Summen wurden für das Renaissance-Portal in der Jakobiturmstraße und die Kanzel in der Kultur-Kirche St. Jakobi zurVerfügung gestellt. Als nächstes beteiligt sich der Verein am „Tag des offenen Denkmals“ am 14.Septemer mit einem Informations-Stand im Kloster St. Annen und Brigitten.

K. HOFFMANN