Nach der Einweihung des Kirchenschiffs am 27. Januar 2017 (sh. Bericht I. Kluge) wurde inzwischen mit der Restaurierung der Orgel begonnen. Der barocke Orgelprospekt, der 1741 vom Stralsunder Bildhauer Michael Möller geschaffen wurde, ist bereits vergeben: Die Dresdener Firma Püschner hat den Zuschlag erhalten und hat mit dem Ausbau und dem Abtransport der Figuren und Schleierbretter begonnen. Wir möchten diese Arbeiten unterstützen und die Möglichkeit schaffen, dass man sich an der Wiederherstellung des barocken Schnitzwerkes finanziell beteiligen kann.
Wir haben den Orgelprospekt und ein paar Figuren und Schnitzwerk auf den Seiten 3 u. 4 dargestellt. Die Restaurierung einer Probeachse wurde von uns mit ca. 71.000 € ermöglicht.
Parallel dazu hat die Orgelkommission das Orgelwerk selbst untersucht und ein Leistungsverzeichnis erstellt. Die Ausschreibungsunterlagen wurden im Internet veröffentlicht. Gegenwärtig reichen die Orgelbaufirmen ihre Angebote ein. Die Submission ist auf den 31.05.2017 festgelegt.
Leider hat die Orgelkommission für einige Unruhe gesorgt, indem sie den Namen der Mehmelorgel zur Disposition stellte und ein spätbarockes Orgelwerk ausgeschrieben hat. Unsere Anregung, die Orgelbaufirma Eule aus Bautzen, die 1999 in ihrem Gutachten die Restaurierung der Mehmelorgel für möglich gehalten hat einzuladen fand zunächst kein Gehör. Friedrich Albert Mehmel hatte Teile der Vorgängerorgel wiederverwendet. So bestand die 1877 von ihm übergebene Orgel aus verschiedenen Elementen. Neben dem schon erwähnten Orgelprospekt wurden Pfeifen und Register von Christian Gottlieb Richter (1741) und von Ernst Julius Marx (1783) wiederverwendet. Insofern spannt die Mehmelorgel eine Brücke vom Spätbarock bis zur Spätromantik. Das jetzt zu sanierende Orgelwerk erfährt weitere Veränderungen, da sich die räumlichen Verhältnisse durch den Einbau des Gustav-Adolf-Saales verändert haben.
Bis zum jetzt anberaumten Gespräch von Vertretern der Stadt, der Orgelkomission, der Firma Eule und uns sollte der Submissionstermin ausgesetzt werden.
Dieter Bartels